Sonntag, 22. November 2015

Stellungnahme zu den Ereignissen auf der Anreise zum Auswärtsspiel in Mönchengladbach

Entgegen der Darstellung der Polizeidirektion Mönchengladbach hat es am Bahnhof Mönchengladbach-Lürrip keine verabredete Drittortauseinandersetzung gegeben. Anwesende 96-Fans berichteten übereinstimmend, sie seien von den Ereignissen überrascht worden.
Bei Eintreffen der Polizei war die Situation ruhig und es bestand keine Gefahr einer Auseinandersetzung mit anderen Fans oder der Polizei. Die Einsatzkräfte selbst konnten den Hergang zu diesem Zeitpunkt nicht nachvollziehen, trotzdem wurden sämtliche im Zug befindlichen 96-Fans festgehalten und zurück nach Hannover geschickt. Die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme ist insofern fraglich, als dass ein Transport der weiterhin ruhigen 96-Fans ins acht Kilometer entfernte Stadion zum Beispiel mit Shuttlebussen möglich gewesen wäre. Stattdessen luden sich die Beamten die Aufgabe auf, über 200 Personen einzeln zu kontrollieren und zu durchsuchen, so wie sie über mehrere Stunden auf einem Parkplatz festzuhalten. Der Begriff der Sippenhaft ist hier wohl angebracht und die polizeikritische Einstellung vieler Fans dürfte sich erneut verfestigt haben.

Für alle Betroffenen werden wir in der nächsten Woche Formulare zur Abfrage des Verfahrensstandes und zur Datenlöschung zur Verfügung stellen. Zur Zeit haben wir keine Informationen darüber, ob Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden. Wir gehen jedoch davon aus, dass, wie auch schon in der causa "Achim", alle eventuell eingeleiteten Verfahren eingestellt werden.

Erfreut möchten wir uns auf diesem Wege über die Reaktion von Hannover 96 zeigen, die nach dem Einholen von Informationen vor Ort relativ zeitnah Falschmeldungen entgegenwirkten und somit zu einer differenzierten Berichterstattung in Teilen der Medien beitragen konnten.